SOZ I AL E I NK AU F EN“ I M I NT E RNE T
Sechs Fragen, die Sie vorab klären sollten:
Gibt es das gewünschte Produkt anderswo preisgünstiger?
Ist die Seite gemeinnützig oder kommerziell?
Ist der Geldbetrag, der gemeinnützigen Zwecken zufließt, klar
erkennbar und erscheint er mir groß genug?
Werden die bisher eingeworbenen Gelder veröffentlicht?
Werden die begünstigten Organisationen klar benannt?
Ist erkennbar, dass die Organisationen einer sorgfältigen Serio-
sitätsauswahl unterliegen?
Online spenden – welchen Spendenaufrufen kann ich ver-
trauen? Die DZI-Spenderberatung hilft weiter.
für das jeweilige Projekt verantwortliche Organisation weiterzuge-
ben. Die Spendenbescheinigungen werden von Betterplace selbst
ausgestellt. Das Portal etabliert sich also letztlich selbst als eigen-
ständige Spendenorganisation. HelpDirect geht einen anderen Weg:
Zu jedem Projekt ist leicht erkennbar, ob die dahinter stehende Orga-
nisation das DZI Spenden-Siegel trägt, Mitglied eines Dachverbands
mit Verhaltenskodex ist oder etwa mit dem PwC Transparenzpreis
für transparente Jahresberichte ausgezeichnet wurde. HelpDirect
leitet neben den Spenden auch die jeweiligen Spenderdaten an die
betreffende begünstigte Organisation weiter, die dann eine Spenden-
bescheinigung ausstellen und weitere Informationen austauschen
kann. Zum „Nulltarif“ können auch diese Spendenportale nicht ar-
beiten und bitten im Zusammenhang mit der Spendenüberweisung
um einen freiwilligen Obolus von bis zu 15 Prozent.
Einkaufen mit gutem Zweck
Außer der direkten Spendenwerbung gibt es auch andere For-
men des Spendenmarketings im Internet: „Heroshopping.org“,
Bildungsspender.de“ oder „Schulengel.de“ sind beispielsweise
Internetseiten, die mit der Methode des „affiliate marketing“, also der
angeschlossenen Marktzugänge, Provisionen von Online-Händlern
erheben und dann – ganz oder teilweise – an Hilfsorganisationen
weitergeben. Der Spender muss nichts weiter tun, als beim nächsten
Einkauf den Onlineshop des kooperierenden Handelsunternehmens
über die Website einer solchen Plattform für „soziales Einkaufen“
(
social shopping) anzusteuern und verfügt damit automatisch, dass
der Händler einen bestimmten Anteil des Kaufpreises an die Platt-
form überweist. Eine Spende ist das nicht, denn die Kunden wer-
den nur indirekt über die Kalkulation des jeweiligen Unternehmens
belastet. Nutzer müssen auch hier wachsam sein. Sie sollten unge-
achtet des sozialen Nebeneffekts auf vorteilhafte Preise achten und
darauf, dass ein angemessener Anteil bei den Spendenempfängern
ankommt. Eine gute Entscheidungshilfe gibt auch eine vom DZI for-
mulierte Checkliste (siehe unten).
Christian Gedschold
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