egen Malaria bei Kleinkindern
lässt sich recht erfolgreich vor-
beugen – mit Moskitonetzen.
Doch in Uganda ließen kosten-
los verteilte Netze die Ansteckungsrate
nicht sinken: Viele Menschen nutzten sie
zum Fischen oder als Brautschleier, wohl
im Glauben, jederzeit Nachschub zu be-
kommen. Anders in Malawi: Dort wurden
Malarianetze für 50 Cent das Stück ver-
kauft, und die Zahl infizierter Kinder sank
drastisch.
Ein Beispiel dafür, wie komplex schon
scheinbar einfache Maßnahmen der Ent-
wicklungszusammenarbeit in ihrer Wir-
kung – und ihren Nebenwirkungen – sein
können. William Easterly beschrieb die-
sen Fall 2006 in seinem Buch „The White
Man’s Burden“. Er folgert: Es braucht eine
anspruchsvolle Wirkungsforschung und
unabhängige Experten, mit denen Entwick-
G
Über die Wirkungsevaluierung
in der Entwicklungszusam-
menarbeit
Die Wirkung von
Hilfsprogrammen
nachzuweisen, ist
teuer, über die
Methoden wird seit
Jahrzehnten disku-
tiert. Doch vieles
spricht für die Not-
wendigkeit dieser
Analysen
Fotos: Fotolia, Photothek.net
lungsprojekte untersucht werden – um zu
lernen, aber auch um die Öffentlichkeit zu
informieren.
Hilfe muss ergebnisorientiert sein
Die Debatte ist seitdem weit vorangeschrit-
ten, denn der Legitimationsdruck wächst.
Kritiker werfen der Entwicklungszusam-
menarbeit vor, seit Jahrzehnten scheinba-
re Erfolge zu feiern, während die Zahl der
Armen weltweit wieder ansteigt. Ganz so
einfach ist die Lage zwar nicht, aber Bewei-
se für wirksame Hilfe wurden lange ver-
nachlässigt. In der Paris-Erklärung über
die Wirksamkeit der Entwicklungszusam-
menarbeit von 2005 pochten Entwicklungs-
politiker aus aller Welt auf Ergebnisorientie-
rung, sie gilt heute als wichtiges Prinzip der
Hilfe. Schon die im Jahr 2000 verabschiede-
ten Millenniums-Entwicklungsziele setzen
auf klare Indikatoren, wie die ehrgeizigen
Vorher-
Nachher“
reicht nicht aus
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| Analyse