den wie zum Beispiel Hausaufgabenhilfe, Betreuung von Kindern
oder alten Menschen und vieles mehr. Die Vorteile liegen auf der
Hand: Die datenbankgestützte, papierlose Vermittlung von Spenden
und Engagement spart Zeit, Kosten und Personal.
Transparenz als oberstes Gebot
Wachsamkeit ist aber ebenso wie bei den eher traditionellen Sam-
melformen auch bei Spenden über das Internet geboten, denn nicht
nur das sprichwörtliche Papier, sondern auch der Bildschirm kann
geduldig sein. Die Veröffentlichung einer Website ist sehr viel
preiswerter und hat schnell eine größere Reichweite als herkömm-
liche Werbeaktionen. Eine professionell aufgemachte Internetseite
kann leicht von unredlichen Spendenorganisationen zur Spender-
täuschung missbraucht werden und das eingesammelte Geld statt
in die dargestellten Hilfsprojekte in dunkle Kanäle fließen. Für
Spenden, die über das Internet gesammelt werden, gelten letztlich
dieselben Regeln wie für Spendenorganisationen an sich, und auch
im Internet ist eine Seriositätsprüfung, wie sie etwa das DZI auf
unterstützt, unverzichtbar.
Neben der direkten Online-Spende an ein Hilfswerk bieten sich im
Internet auch Spendenportale als Mittler an. Betterplace.org und
HelpDirect.org sind die wohl größten im deutschsprachigen Bereich.
Sie verweisen neben der Einfachheit der Online-Spende auch auf
eine besondere Transparenz ihres Angebots, als weiteren Vorteil
des eFundraising gegenüber herkömmlichen Formen der Spenden-
einwerbung. Betterplace will mit seinem sogenannten „Web of Trust“
die Möglichkeit eröffnen, dass Kommentare und Erfahrungsberichte
von Nutzern zu den beworbenen Projekten den potenziellen
Spendern die Auswahl erleichtern. Die Platt-
form wirbt auch mit dem Versprechen,
die persönlichen Daten der Spen-
der ohne deren ausdrückliche
Zustimmung nicht an die
ie Spendenbereitschaft der Deutschen ist stark alters-
abhängig. Nach Aussage des vom Deutschen Zentral-
institut für soziale Fragen (DZI) herausgegebenen
Spendenberichts Deutschland 2010“ sind es die über
65-
Jährigen, die am häufigsten spenden, gefolgt von den 50- bis
64-
Jährigen. Im Durchschnitt geben rund 40 Prozent der Deutschen
Geld für gemeinnützige Zwecke. Bei den 14- bis 29-Jährigen beträgt
die Spenderquote lediglich 20 Prozent.
Allerdings sind nach aktuellen Umfragen auch viele jüngere Men-
schen bereit, anderen mit ihren Spenden zu helfen – nur erreichen
die herkömmlichen Methoden der Straßensammlung, der Kollekte
und des Spendenaufrufs im Anschluss an die
Tagesschau
oder das
heute journal
die junge Generation nur unzureichend. Der Erfolg
der Vermittlung von Botschaften ist auch bei der Spendenwerbung
eine Frage des Mediums.
Längst hat sich diese Erkenntnis bei den Spendenorganisationen
durchgesetzt. Ihnen ist klar, dass nur der Weg über das Internet
und möglichst auch eine Präsenz in sozialen Netzwerken zum Er-
folg führen kann, das heißt, die sogenannten Digital Natives – die
Jüngeren, die mit dem Internet aufgewachsen sind – zur Spende für
den guten Zweck zu gewinnen.
Am Puls der Zeit: eFundraising
Es sind nicht nur die zeitgemäßen Bilder, die das „eFundraising“
attraktiv machen. Wie in vielen anderen Bereichen der Verwaltung,
des Marketings und Vertriebs bietet das Internet auch den Hilfsor-
ganisationen attraktive Werkzeuge oder, um in der Sprache des Web
zu sprechen, Tools zur Einwerbung und Weitergabe
von Spenden. Dabei muss es sich nicht
ausschließlich um Geldspenden
handeln, es kann auch eh-
renamtliches Engage-
ment vermittelt wer-
D
Spenden
2.0
Kaum mehr als ein Mausklick – und schon ist die Spende unterwegs.
Gutes
tun übers Internet
wird immer beliebter. Worauf Spender achten sollten
Bequem von zu Hause aus spenden – diverse
Onlineportale bieten dafür ihre Dienste an
Fotos: Fotolia
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