Thomas Jacobs, 57, Dipl.-Sozialpädagoge, Friedensdorf
Ich bin Leiter der Hilfsorganisation Friedensdorf International, die Kindern aus Kriegs- und Krisengebietenmedizinische
Behandlungen in Deutschland ermöglicht. Für meine Tätigkeit benötige ich große Sensibilität für die Situation dieser
Kinder, die nach Abschluss der Heilbehandlung im Krankenhaus und der Rehabilitation in unserer Heimeinrichtung
wieder in ihre Heimat zurückkehren – möglichst gesund an Körper und Seele. Mit verschiedenen Projekten verbessern
wir auch die dortigen Versorgungsmöglichkeiten. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass unsere Arbeit nicht nur wichtig
und sinnvoll, sondern auch eine politische Notwendigkeit ist. Wir führen Kulturen zusammen und leisten einen Beitrag
zum friedlichen Zusammenleben aller Menschen, besonders auch durch unsere friedenspädagogische Bildungsarbeit.
Ines Hake, 33 Jahre, Medical Coordinator für
Ärzte ohne Grenzen im Südsudan
Als Medical Coordinator plane und organisiere ich den
medizinischen Part der Projekte und unterstütze das
Team vor Ort. Dies heißt auch, mit Autoritäten verhan-
deln, medizinischen Bedarf ordern und importieren. Ich
bin als gelernte Krankenschwester auch für die Gesundheit
von all unserenMitarbeitern und deren Familien zuständig.
Des Weiteren müssen wir immer bereit sein, auf eventuelle
Notfälle zu reagieren. Wenn man für Ärzte ohne Grenzen
arbeitet, sieht man die direkteWirkung, die manmit seiner Arbeit erreicht. Auf der an-
deren Seite bekommt man Grenzen aufgezeigt undmuss an seinen Aufgaben wachsen.
Guido Oßwald,
49,
Referatslei-
ter Controlling
und Finanzen
der Kindernothil-
fe, Geschäftsfüh-
rer der Kinder-
nothilfe-Stiftung
Zwei Triebfedern
sind es, die mich
seit 22 Jahren antreiben: Ohne sentimental
klingen zu wollen – glückliche Kinderau-
gen, die Hoffnung und Zukunft ausstrah-
len. Mit meinem Fachwissen kann ich,
gemeinsam mit anderen Menschen, dazu
beitragen, dass die Kindernothilfe ihre Ar-
beit wirkungsvoller und effizienter wahr-
nehmen kann. Zu meinen Aufgaben gehört
es, zusammen mit einem 15-köpfigen Team
dafür zu sorgen, dass die Einnahmen und
Ausgaben nachvollziehbar erfasst und
transparent offengelegt werden. Des Weite-
ren gehört zu meiner Arbeit, die finanzielle
Entwicklung zu analysieren und hinsicht-
lich ihrer Auswirkungen auf die Ziele der
Kindernothilfe zu bewerten sowie Hand-
lungsoptionen aufzuzeigen.
Gernot Ritthaler, 51, Katastrophenhilfe-Koordinator Caritas international
Wenn eine große Katastrophe passiert, übernehme ich von Freiburg aus die Koordi-
nation für die Einsätze vor Ort, organisiere die Logistik, das Verschicken von Hilfsgü-
tern, bin mit den Helfern in Kontakt. Die größte Herausfor-
derung ist es, in der heißen Phase den Überblick zu behalten
und in kritischen Situationen Entscheidungen zu treffen.
Aber auch wenn es keine Großkatastrophe gibt, habe ich
ausreichend zu tun: zum Beispiel mit der Auswertung der
Hilfs-Einsätze oder der Weiterbildung unserer Auslands-
mitarbeiter. Besonders wichtig ist die Unterstützung unserer
Partner vor Ort. Denn die Erfolgsgaranten unserer Projekte
sind die einheimischen Helfer. Nach 15 Jahren Projekter-
fahrung im Ausland arbeite ich nun schon seit 2004 in der
Katastrophenhilfe-Koordination bei Caritas international.
Unsere Arbeit
ist eine politische Notwendigkeit“
Vom Einsatz vor Ort über die Koordination vom Schreibtisch aus bis zum
Fundraising – die
Berufsfelder in gemeinnützigen Organisationen
sind breit
gefächert. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichten von ihrer Arbeit
Fotos: Stephan Wallocha
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